Amélie da Broussard

Aus Athalon
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Amélie da Broussard ist eine Komturin des Sôlaner Ordens und mit der Wahrnehmung spezieller Aufgaben des Ordens betraut gewesen. Sie gilt seit dem 17. Weinmond 1359 als verschollen. Zuvor führte sie eine weitgehend unter Verschluss gehaltene Mission des Solaner Ordens auf die Westwind-Insel Corethon an. Eine ihrer offengelegten letzten Aufgaben bestand darin, an der Seite von Thaddeus Pyrehart die Gruppierung des Schwarzen Skarabäus zu beseitigen und potenzielle ketzerische Gegenstände zu sichern.

Kindheit & Werdegang

Da Broussard kam 28. Weidenmond 1317 im seinerzeit noch zum Heiligen Sorridianischen Reich zugehörigen Königreich Patrien zur Welt. Wenige Tage nach ihrer Geburt wurde sie an einem Kloster der Sorridianischen Kirche in Patrien abgegeben, wo sie ihre ersten Lebensjahre unter Obhut von Nonnen verbrachte. Sie genoss in dieser Zeit erste kirchliche Ausbildungen und Lehreinheiten. Mit ihrem fünften Lebensjahr wurde das Kind in den Orden des heiligen Mikael zu Patrien gegeben. An der Seite von einem Dutzend weiteren Kindern wurde sie in die Ausbildung der kirchlichen Lehren integriert. Sie konnte an Schreib- und Mathematikunterricht der Mönche teilnehmen sowie erste Kampfesausbildungen durch die Ordensritter des Hl. Mikael durchlaufen.

Obgleich sie das einzige Mädchen im Orden war, schlug sie sich gut durch die Ausbildung. Ihr wurde zwar eine gewisse Wortkargheit und Unnahbarkeit nachgesagt, dafür trieb sie ein umso stärkerer Glaube an Deyn Cador in ihren täglichen Bemühungen an. Neben dem waffenbasierten Kampf und der schulischen Lehre übernahm sie den Archiven des Ordens zufolge freiwillig nahezu alle Dienste im Pferdestall. Ihr Durchhaltevermögen wurde entgegen ihres sechszehnten Lebensjahres belohnt. Immer öfter durfte sie eigenständig Wachposten stehen, Markteinkäufe an Seite anderer Ordensmitglieder erledigen oder auch in der Funktion einer Messdienerin tätig werden. Außerdem wurden ihr Patrouillengänge zu Fuß oder zu Pferd in den umliegenden Wäldern aufgetragen.

Kurz nach Beginn ihres zwanzigsten Lebensjahres bestand sie ihre Ordensprüfung im Orden des Heiligen Mikael mit Auszeichnung. Feierlich wurde sie in den Rang einer Ordensritterin erhoben und bekam ihre erste eigene Robe der sorridianischen Paladine ausgehändigt. Nach Abschluss der Zeremonie setzte sie die Sorridianische Kirche wegen ihrer Reitfähigkeiten und Unbekümmertheit als Nachrichtenbotin und Kundschafterin im Herzen Patriens ein. Immer wichtigere Ausritte und Missionen führten sie quer durch das Heilige Sorridianische Reich, obgleich sie nur wenig Zeit hatte sich die lokalen Gegebenheiten gänzlich anzuvertrauen. Immer öfter wurde ihr eine gewisse Sturheit und Kälte nachgesagt; wohlmöglich auch aus den langen allein stattfindenden Reisen und durchaus interner Ablehnung wegen ihres Geschlechtes resultierend. Eben diese Eigenschaften sollten ihr aber auch bei ihrem Aufstieg helfen. Sie wurde als Leibwache für reisende Geistliche der Sorridianischen Kirche eingesetzt, die als Missionare das Wort Deyn Cadors in Leändrien verbreiten sollten. Tiefgreifende Tasperin-Kenntnisse und ihre Fähigkeit zur Wegfindung werden in Berichten auch heute noch hervorgehoben und gelten als maßgebliche Grundlage für die Auswahl als Wächterin; neben ihren seit Kindheitstagen angelernten Fähigkeiten mit Schwert, Schild und Speer.

Neu Corethon

Auf einer dieser Reisen an Seite eines niederrangigen Bischofs geriet ein Flugblatt in ihre Hände. An ihrem offiziellen Versetzungsantrag im Orden des Heiligen Mikael lag dieses Flugblatt noch im Archiv der Glaubensbrüder bei.


"Die neue Welt"

"Wenn der geneigte Leser meint, dass die bekannte Welt an der Küste Al'Bastras beginnt und im Norden von Haldar endet, liegt der geneigte Leser massiv falsch. Und damit meine ich nicht nur die Inseln, die sich vor den vielen Küsten und Stränden verstecken und ihre eigenen, kleinen Paradieswelten eröffnen! Nein, geneigter Leser, viel größer! Viel, viel größer! Was, wenn ich dem geneigten Leser verrate, dass es noch eine andere Welt gibt. Jenseits des großen Ozeans, dieses riesigen Leändiks, der sich über alle Welten erstreckt. Monate und Tage dauert es, ein großes Schiff und die beste Mannschaft, die man auch nur kriegen kann, um diese fernen Orte überhaupt zu erreichen.

Und doch, geneigter Leser, leben dort bereit Menschen. Es gibt Kolonien aller großer Nationen, die sich dort niedergelassen haben und hoffen diese fremde Welt für sich auszubeuten. Doch wie leben die Menschen dort? Das ist der eigentliche Punkt auf den ich kommen möchte, geneigter Leser.

Einfach ist eine Beschreibung, die passend ist. Den Umständen entsprechend, ist wohl passender. Wenn es etwas nicht gibt, dauert es teils Jahre, bis das Gut wieder verfügbar ist. Nahrung und Vieh kann nur gehalten und angebaut werden, sobald dieser fremde Boden es hergibt. Dort, wo keine Äpfel an den Bäumen wachsen, soll eine merkwürdige Stachelfrucht namens Ananas aus dem Boden schießen. An kleinen Strünken soll sie mittig wachsen! Höchst eigenartig, aber genießbar, geneigter Leser, auch wenn ich von diesen Köstlichkeiten der fernen Welt abrate! Zur Sicherheit des geneigten Lesers!

In kleinen, bescheidenen Hütten wohnen die Menschen. Keine Fensterläden, eine spartanische Ausstattung und kein Kamin im Hause, kein Zustand den ein Mann länger ertragen kann. Alles ist zum Nötigsten zusammengeschustert! Und das Schlimmste – diese Welten sind gefährlich! Monster hausen unter der Bettdecke, Kinder werden entführt und die Kirche häufig verunstaltet! Wahrlich schreckliche Orte an denen der geneigte Leser sich nicht aufhalten will!"“

Unbekannt (Flugzettel | 1) - Fassung in Tasperin
„Übersetzung aus dem Sorridianischen


Man mag Amélie da Broussard sicher einen ausgeprägten Idealismus zusprechen, wenn man bedenkt, dass sie diesem Aufruf folgen wollte. Ein Ort fernab von Deyn bedarf der Schutz der Diener des wahren Herrn auf Athalon. So machte sie sich im Alter von achtundzwanzig Jahren auf eigenen Wunsch auf den Weg nach Neu Corethon. Innerhalb der offiziellen Dokumente gibt es jedoch auch ein Fundstück aus der Feder von Bohemund de Corastella. In diesem dokumentiert der Mikaelaner Feldherr die Übertragung einer Sicherungsaufgabe an da Broussard. Zu diesem Zweck wurden ihr zwei vergleichsweise junge Rekruten an die Seite gestellt über die sie die vollständige Kontrolle erhalten habe. Ihr knapper und, im Vergleich zu ihren sonstigen Ausführungen, sehr unsauberer Bericht erwähnt einen gewaltsamen Überfall und den grausamen Tod der beiden Rekruten, bevor sie die bewaffneten Angreifer niederstrecken und den Auftrag beenden konnte.

Nach ihrer Überfahrt wurde sie in den seinerzeit als Solaner Orden zu Neu Corethon geführten Sitz der Silvanischen Kirche im Rang einer Ordensritterin aufgenommen. Sie diente zunächst an der Seite von Franziskus Maximilian Gerber, bevor sie von ihm den Rang des Protektor aus ungenannten Gründen übernahm.

Sie wird daraufhin beinahe ein Jahrzehnt im Register des Solaner Ordens von Neu Corethon als Protektorin geführt. Mehrfach und ausführlich wird sie im Tagebuch von Franz Gerber erwähnt. Weiteren Berichte erwähnen ihre Teilnahme in der Läuterung des Klosters Melissengespenst sowie eine vollständige Teilnahme im 34. Südleändischen Kreuzzug mitsamt der Eroberung Aironias und Jeorginas. Im Verlauf dieser Tätigkeit soll sie enge Beziehungen zur Familie Bonnington aufgebaut und sogar Sir Walter Ripel beigestanden haben. Ihre Teilnahme am Kreuzzug wurde später auch von Bohemund de Corastella bestätigt.

Zandig und spätere Jahre

Wenige Jahre später wechselte sie nach Zandig an die Seite von Sir Victor Saltzbrandt, als dieser noch als Stellvertreter von Sir Ripel den Sôlaner Orden lenkte. Saltzbrandt war es auch, der sie in den Rang eines Komturs zur besonderen Aufgabenwahrnehmung im gesamten leändrischen Raum erhob. Mit ihrer Versetzung nach Zandig ging auch ihre Abkehr vom Orden in Neu Corethon einher. Die kommenden Jahre führten sie quer durch die Kaiserliche Monarchie Tasperin, über Silventrum und Weidtland bis auf die sorridianische Isla de la Riqueza. Anschließend verblieb sie rund anderthalb bis zwei Jahre an der Seite Bohemund de Corastellas in Patrien als Abgesandte der Sôlaner. 1358 und 1359 trat sie an eine noch engere Stelle an der Seite von Sir Victor Saltzbrandt, bevor dieser sie 1359 gemeinsam mit Thaddeus Pyrehart in die ihr bereits wohlbekannten Westwind-Inseln schickte. Hier beendete sie ihren Auftrag der Auslöschung der Gruppierung des Schwarzen Skarabäus inmitten des [[Kampfes der Kolonien erfolgreich, bevor sie seither als offiziell verschollen gilt.