Helmschweif
Der Helmschweif ist eine Vogelart Leändriens. Er ist bereits seit dem Mittländischen Imperium eine Tierart, die Wappen ziert und besonderes Augenmerk von Menschen erfahren hat. Dank seiner einzigartigen Federpracht am Kopf hat er nicht nur seinen beschreibenden Namen erhalten, sondern gerade in Sorridia und Patrien, wo er natürlich vorkommt, auch besonderen Schutz.
Beschreibung
Helmschweife gehören zu den eher kleinen Vögeln und werden bis zu 25 Zentimeter groß. Ihre Flügelspannweite beträgt rund 30 bis 35 Zentimeter, ihr Gewicht ungefähr 150 bis 200 Gramm. Sie haben ein blaues bis gräuliches Federkleid am gesamten Körper. Lediglich am hinteren Ende ihres Schädels befindet sich ein Schwall orangefarbener Federn. Eben diese Federn erinnerten, oder dienten vielleicht sogar als Inspiration, an die Helme der Soldaten des Mittländischen Imperiums. Die Mittländer verliehen der Art aller Wahrscheinlichkeit deshalb ihren Namen.
Die Art verfügt über zwei Füße mit jeweils drei, nur gemeinsam einziehbaren, Klauen. Sie haben einen leicht nach vorn geneigten Körperbau, der ihnen im Flug dazu dient, eine bessere Kontrolle zu halten. Helmschweife haben orangefarbene, wache Augen, die seitlich in einer kleinen Augenhöhle im Schädel sitzen. Ihr voranstehender Schnabel wird durch einen teils weit überstehenden Oberschnabel geprägt. Dieser dient dazu weiter in verstecken befindliche Nahrung aufzuspießen und herauszuziehen. Als Nahrung nutzt der Helmschweif fast ausschließlich Insekten und kleinere Lebewesen. Er ist jedoch auch in der Lage Früchte und Obst zu verdauen, was er jedoch nur in Ausnahmesituationen ausnutzt.
Helmschweife leben etwa ein halbes Jahr lang allein in kleinen Wäldern Sorridias und Patriens. Im Frühjahr suchen sich die Tiere einen Partner des anderen Geschlechts mit dem sie auf einem Baum ein Nest aus alten Zweigen und getrockneten Gräsern bauen, indem sie dann ihre Eier ablegen und Jungtiere aufziehen. Die Aufzucht der Jungtiere nimmt etwa drei Monate in Kauf, bevor diese das Nest verlassen. Das Helmschweifpaar lebt danach noch mehrere Wochen gemeinsam bis das Weibchen wieder ausreichend Stärke erlangt hat. Danach trennen sich die Wege der Tiere. Beobachtungen deuten aber an, dass sich dieselben Helmschweife über ihr Leben mehrfach treffen und paaren. Die Weibchen verbleiben oft in den Nestern, die Männchen leben umherziehend ohne eigenen Rückzugsort.
Verhalten
Helmschweife gelten als sehr anmutige Tiere, die den Anblick von Menschen nicht fürchten. Meistens sitzen sie auf ihren Bäumen und beobachten die Umgebung, sofern sie nicht mit dem Nestbau oder der Nahrungssuche beschäftigt sind. Sie und ihre Eier werden gerne von Mardern gefressen. Besonders zur Paarungszeit verstecken sich die gerissen Raubtiere in der Nähe von Helmschweif-Nestern, um diese dann in der Nacht zu attackieren. Obgleich die Helmschweife mit ihrem Schnabel durchaus schmerzhafte Stichwunden verursachen können, sind sie keine wirkliche Gefahr für die Marder oder auch andere Raubtiere.
Die Vogelart gilt als durchaus treu und ortsgebunden. Viele Helmschweife kehren regelmäßig an dieselben Stellen in Wäldern und auch nahegelegenen Siedlungen zurück. Haben sie sich erst einmal einen neuen Lieblingsplatz ausgesucht, oder werden angefüttert, sind sie in wiederholenden Abständen dort anzutreffen. Ihr Fleisch schmeckt halbwegs akzeptabel, doch werden sie vor allem wegen ihres Federkleids und des namensgebenden Helmschweifs bejagt. In Sorridia ist das Jagen von Helmschweifen jedoch unter der Strafe der Wilderei untersagt. In Patrien gelten hohe Auflagen und Fangquoten, die es nahezu unmöglich machen, im Rahmen des Gesetzes die ansehnlichen Tiere zu erlegen. Geschichtsschreiber führen diese Schutzregularien auf die große Tradition der Nationen bis ins Mittländische Imperium zurück.