Zinn

Aus Athalon
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Zinn
Zinn.png
Kategorie Metall
Altsorridianisch Stannum
Farbe Silbrig


Zinn ist ein Metall mit einer silberweißen Farbe. Es ist ein vielseitiger Rohstoff, der mit ausreichendem Wissen nutzbringend geformt werden kann. Zinn ist besonders aufgrund seiner Weichheit im Vergleich zu anderen Metallen und seines äußerst niedrigen Schmelzpunkts. Es kann sogar mit einfachsten Werkzeugen und Öfen verarbeitet werden. Man findet den Hauptnutzen von Zinn in Alltagsgegenständen wie Geschirr, Figuren oder anderen Gegenständen, die daraus gegossen werden. Zinn wird auch als Legierungselement für Bronze verwendet, indem es mit Kupfer vermischt wird.

Vorkommen, Ver- & Bearbeitung

Zinnerz wird, wie andere Erze auch, aus dem Bergbau gewonnen. Das Erz wird dabei groß gesäubert und dann zum Schmelzofen gebracht. Allerdings erfordert die Verhüttung dieses Erzes eine ungewöhnliche Methode vom Hüttenkundler. Der äußerste niedrige Schmelzpunkt von Zinn erfordert nämlich, dass der Ofen bei einer weitaus niederen Temperatur angelassen werden muss, als man es gewohnt ist. Das Metall wird lange vor den Verunreinigungen, welche im Erz vorzufinden sind, schmelzen und daher auch schlackenfrei sich gießen lassen. Eine höhere Temperatur würde bewirken, dass andere unerwünschte Stoffe in die Zinnschmelze gelangen und somit seine Qualität vermindert. Zinn ist außerdem, trotz seiner Weichheit, sehr langlebig und muss nicht, wie Eisen, den Rost fürchten.

Es gibt in einigen Regionen Tasperins sogar Metallurgen, sogenannten Zinngießer, die sich nur auf die Verarbeitung von Zinn spezialisiert haben. So stellen diese Männer und Frauen mit besonderen Methoden Zinnbecher oder Geschirr her, welches täuschend wie Silber anmuten vermag. Des Weiteren sagt sogar so mancher, dass sie das Zinn mit wertvollen Achaten polieren, wenn es ein besonderes Stück werden soll. Ein weiterer wichtiger Verwendungszweck ist die Herstellung von Orgelpfeifen aus Zinn, da sie einen besonders klangvollen Ton abgeben.

Legierungen

Bronze: Die bekannteste Legierung worin Zinn eine wichtige Rolle einnimmt ist die Legierung Bronze. Sie ist härter und widerstandsfähiger als Kupfer alleine und somit ein besserer Werkstoff für Waffen, Rüstungen und Werkzeuge.

Hartzinn: Aus dieser Legierung bestehen die meisten Alltagsgegenstände. Da Zinn alleine selbst zu weich ist, um daraus Gegenstände herzustellen, wird es zumeist mit Kupfer, Blei oder Antimon legiert. Das daraus entstehende Material ist härter, aber weich genug um verarbeitet zu werden, und besitzt noch immer einen niedrigen Schmelzpunkt, und kann daher gut gegossen werden.

Mythen und Legenden

Es gibt nicht nur sagenumwobene Geschichten über göttliche Metalle, sondern auch über die einfachen Metalle, mit denen die Menschen Tag für Tag zu tun haben. Diese Geschichte wird besonders gerne unter Metallurgen erzählt, wenn sie in einer Taverne aus Zinnkrügen trinken und dabei die Becher anstoßen. Anschließend halten sie sich die Becher an die Ohren. Wenn eine verwirrte Person fragt, warum Sie dies tun, antworten Sie einfach mit einem Lächeln: "Wir versuchen, den Schrei der Zinnhexe zu hören!". Diese Aussage bezieht sich auf eine alte Geschichte aus einer Stadt im nördlichen Tasperin. Der Legende nach gab es in einer größeren Stadt eine Kirche, die aufgrund ihrer besonderen Orgel, die angeblich von Deyn Cador selbst gesegnet wurde, sehr beliebt war. Im Gegensatz zu anderen vergleichbaren Orgeln gab sie weitaus hellere, klangvollere und kräftigere Töne ab. Der himmlische Ton drang selbst durch die Wände der Kirche nach draußen auf die Straße und schwang sich durch den gesamten Ort.

Dies machte den Ort zu einem beliebten Ort für ausgefallene Adelshochzeiten. Viele Paare ließen sich hier unter Deyns Schutz und seiner himmlischen Musik trauen. Besonders hervor stach die Hochzeit zweier Adelshäuser, die ihre Bande stärken wollten. Die Häuser versprachen sich gegenseitig ihre Kinder zur Hochzeit. Allerdings wollte die Tochter den Mann nicht heiraten. Allerdings war sie den Wirren des Adelsspiels ausgeliefert. Sie konnte sich dem nicht einfach erwehren. Daher wandte sich ein Dämon in ihrer Not an sie. Decrapia, die Erzdämonin der verfluchten Elemente und des unheiligen Handwerks, war ihre letzte Hoffnung.

Die Adelstochter wurde von ihr überredet, bei der Zerstörung der großen Kirchenorgel zu helfen. Als Gegenleistung versprach die Dämonin, dass sie niemals heiraten müsste. Schweren Herzens stimmte die Adelstochter zu und erhielt von der Dämonin ein graues, mattes Stück Metall mit vielen Rissen, das fast in ihrer Hand zerbröckelte. Obwohl sie verwirrt war, was sie damit tun sollte, erklärte Decapria ihr, dass sie das Stück nur in eine der Orgelpfeifen werfen müsse. Sie schlich mit dem Stück in der Hand zur Kirche und gelangte bis zur Orgel. Dort tat sie, wie ihr geheißen wurde, aber es geschah nichts. Sie lächelte, als sie sah, dass die Orgel unbeschadet blieb. Sie dachte, dass die listige Dämonin sich in ihrem Plan geirrt hatte und nun trotzdem ihren Teil der Abmachung erfüllen müsse. Mit leichtem Herzen kehrte sie in ihre Gemächer zurück und blieb einige Tage lang unbehelligt. Die Tochter wartete in Sicherheit darauf, dass der Grund für die Absage der Hochzeit bekannt gegeben würde. Plötzlich verbreitete sich die Nachricht in der Stadt, dass in der Kirche mit der Orgel schreckliche Dinge passieren würden.

Entsetzt von dieser Nachricht eilte sie zur Kirche. Dort erblickte sie das Unheil, welches sie angerichtet hatte. Gräuliche Flecken, derselben Farbe wie das unheilige Metall, das ihr Decapria gegeben hatte, hatten sich auf den Orgelpfeifen verteilt. Die Kirchenmitglieder sahen darin unheiliges Werk, konnten jedoch niemanden dafür verantwortlich machen. Die Tage vergingen und die Flecken breiteten sich aus. Aus ihnen entsprangen Risse, die sich langsam über die Pfeifen ausbreiteten. Die Risse im Instrument, das einst himmlische Töne erzeugte, lassen es nun in einem unheiligen Klagelied aufheulen. Statt klangvoller Melodien entstehen kreischende, metallische Geräusche. Der Klerus versuchte in völliger Verzweiflung, die verfluchten Pfeifen zu ersetzen. Doch alle Mühen waren umsonst. Der Fluch sprang auf jede neue Pfeife über und die übrigen blähten sich langsam auf, überzeugt von Rissen und gänzlich grauer Farbe. Schließlich fielen sie zu einem Haufen Überreste zusammen. Die Kakophonie der Orgel hatte über viele Tage hinweg die Bewohner der Stadt in glatten Aufruhr und Panik versetzt. Sorge machte sich breit, ob Deyn sie bestraft hätte.

Die Tochter plagte sich mit schlechtem Gewissen. Sie hatte ihre Tat jedoch akzeptiert und würde eine neue Orgel kaufen, sobald sie das nötige Geld hätte.

Als der Winter einsetzte, wurde die gesamte Region für mehr als ein Jahr von einem permanenten Frost überzogen. Decapria hat ihre Abmachung am Ende eingehalten und die Hochzeit verhindert. Dadurch wurde eine Hungersnot und ein folgender Aufruhr vermieden. Die beiden Häuser stritten sich jedoch darüber, wer Schuld an diesem Debakel hatte und suchten nach einem Sündenbock. In dieser Zeit haben sich alle Zinngefäße und Gegenstände in der Region aufgrund des Frostes verschlechtert, einschließlich der Orgel. Das Metall verfärbte sich grau, Risse breiteten sich aus und es blähte sich auf, bevor es zusammenfiel. Die einst prachtvolle Stadt ging langsam zugrunde, geplagt von Hunger und Frost, während die beiden Häuser sich gegenseitig bekriegten und den Schnee der Region blutrot färbten.

Am Ende mit den Konsequenzen ihrer Handlung konfrontiert, schrieb sie eine letzte Nachricht in ihrer Kammer nieder. Sie berichtete, was sie getan hatte, was Decapria ihr aufgetragen hatte und warum sie es tat.

Nachdem sie den Brief fertiggestellt hatte, sprang sie aus dem Fenster ihrer Kammer und schrie herzzerreißend auf, bevor ihr Leben endete. Kurz nach ihrem Tod endete auch der Winter und die Nachricht wurde gefunden. Die Kirche erklärte sie aufgrund ihrer Taten zur Ketzerin und ihr Name wurde aus allen Aufzeichnungen getilgt. Von da an war sie nur noch als „Zinnhexe“ bekannt.



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