Sprungechse

Aus Athalon
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Sprungechse im tropischen Urwald

Als Sprungechse wird eine Reptielienart der Unbekannten Lande bezeichnet. Die relativ großen, vierbeinigen Echsentiere erinnern an kleine Leguane in Übermaß. Sie wurden bisher ausschließlich auf dem Festland des Unbekannten Landen gesichtet. Alle bekannten Aufzeichnungen deuten darauf hin, dass es sich eher um scheue Exemplare handelt, die jedoch auch Anzeichen von erfahrenen Jagdtieren des feuchtwarmen Dschungels aufweisen.

Beschreibung

Mit einer Gesamtlänge von bis zu drei Metern muten die Sprungechsen wahrhaft groß an. Aufrecht stehend können sie einen Menschen leicht um mehrere Köpfe überragen. Ihr Gewicht wird auf bis zu einhundertfünfzig Kilogramm geschätzt, wobei es hierzu noch keine gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt. Sprungechsen verfügen über vier Beine und einen Schwanz. Während die Vorderbeine tendenziell eher als Pfoten zu betrachten sind, gelten die Hinterbeine als Sprungbeine. Die längeren beiden Pfoten haben jeweils vier krallenbesetzte Klauen, die zum Klettern und Festhalten genutzt werden. Mit den in drei Klauen endenden Hinterbeinen können sie sie zeitweise einen schnellen Lauf aufrechterhalten oder ihre Kletterbewegungen unterstützen.

Ihr gesamter Körper ist in eine grüne Hornschuppenhaut eingehüllt. Die Schuppen scheinen auf einer Art Lederhaut zu sitzen, die eher gräuliche bis bräunliche Farbe annimmt. Die Haut der Sprungechse ist faltig. Sein Kopf besteht aus zwei seitlich am Kopf sitzenden Augen, zwei Nasenschlitzen am vorderen Schädelende und eine zahnbewehrten Mund. Die Zahnphysiologie der Tierart deutet auf einen Pflanzen- wie Fleischfresser hin, da es sowohl flache Mahl- als auch spitze Bisszähne gibt. Über seinen gesamten Rücken verlaufen aufrecht stehende Hornschuppen, die bis zum Schwanzende reichen. Mit seinem Schwanz verbessert die Sprungechse ihre Balance, ferner nutzt sie ihn zum Festhalten und Angreifen.

Sprungechsen sind im tropischen Urwald beheimatet. Sie beziehen Höhlen oder höhlenähnliche Behausungen, die auch in Bäumen oder gar verlassenen Bauwerken liegen können. Sie statten ihre Behausung mit einem weichen Blätterboden aus, legen Nahrungsmittelvorräte an und verrichten ihre Notdurft als Reviermarkierung in unmittelbarer Nähe. Sprungechsen leben oft im Verbund von zwei oder mehreren Tieren innerhalb dieser Behausung. Sie jagen jedoch stets allein, wobei ihre Nahrung aus hälftigen Anteilen von Fleisch und Pflanzen besteht. Sie bevorzugen frische Palmblätter und Früchte, als Jagdbeute wählen sie sich vor allem kleinere Bodentierarten sowie Fische aus.

Verhalten

Die Art der Sprungechsen scheint kein besonderes Fluchtverhalten an den Tag zu legen. Nach bisherigen Erkenntnissen haben sie nur wenige natürliche Fressfeinde, die ihnen wirklich gefährlich werden können. In Bezug auf ihren Bau haben sie ein ausgeprägtes Territorialverhalten entwickelt. Eindringlinge werden zuerst mit schrillen Warnrufen auf- und verschreckt. Zeigen diese Rufe keine Warnung, versuchen die Sprungechsen die Angreifer zu eliminieren. Besonders in der Brutzeit, wenn im Bau Eier des eigenen Nachwuchs vorhanden sind, gehen Sprungechsen im Rudel mit äußerster Brutalität gegen mögliche Widersacher vor.

Innerhalb ihrer Herde wird ein Tier zum Herdenführer bestimmt. Das Geschlecht des Individuums ist dabei irrelevant, solange ausreichende Kraft und Intelligenz gegenüber den eigenen Artgenossen bewiesen werden könnte. Im Zweifel werden blutige Kämpfe zwischen verschiedenen Kontrahenten um den Rang des Herdenführers ausgetragen. Diese Duelle können sogar so weit gehen, dass erst ein Herausforderer seinen Widersacher nieder- oder gar totbeißen muss, bevor ein eindeutiges Ergebnis vorliegt.

Die Reaktion auf den Menschen durch die Sprungechsen konnte bisher nicht sicher dokumentiert werden. Auch der Nutzen ihrer Lederhaut oder die Verzehrbarkeit ihres Fleisches wurde bisher nicht nachweislich untersucht.

Eine kurze Beschreibung der Jagd von Sprungechsen ist einem naturkundlichen Bericht zu entnehmen:

„Als ich gerade erwachte, deutete mein Assistent auf eine große Gestalt im Urwald. Ich dachte zunächst, dass es sich um eine der anderen Gestalten handelte, die wir zuvor sichteten, doch war es wohl (wieder einmal) eine neue Art. Mit ihren großen Beinen sprang dieses enorme Echsenwesen durch den Urwald. Nahezu grazil landete es auf einem Baumstamm, von wo aus es sich im Urwalde umblickte. Es verharrte beinahe und verschmolz mit dem Dickicht, sodass wir es nur noch dank unserer langen Erfahrung sicher entdecken konnten.

Es dauerte einige Minuten bis das Tier einen weiteren Sprung nach vorn machte. Von einem Baum war vor wenigen Augenblicken ein Affe größerer Art herabgeklettert. Die Echse setzte mit einigen gezielten Bewegungen in einer atemberaubenden Geschwindigkeit direkt auf das Affentier zu. Der Affe schrie auf und versuchte mit seinen kräftigen Armen wieder auf den Baum zu klettern. Er machte innerhalb, wohl auch wegen der Angst des Todes, weniger Sekunden einige Meter in die Höhe gut. Die Echse rammte jedoch ihre tiefen Klauen in den Baum, hinterließ dort sichtbare Spuren, und folgte dem Affen. Die Echse war schneller. Mit ihrem ausgestreckten, gar nach vorn schnellenden Hals, rammte sie ihre Zähne tief in den Unterleib des Affen. Der Affe schrie erbärmlich auf.

Die Echse biss tiefer zu, zog den Affen mit in die Tiefe, wieder zurück auf den Boden. Dort schleuderte er den Körper des Affen gegen den Baum. Knirschend zersplitterte der Affenkopf am Holz. Wir mussten das Geräusch bis in unser Versteck hören. Diese Sprungechse jedoch, sie hatte ihr Festmahl. Und sie ließ es sich langsam, knirschend und schlürfend schmecken.“

Nicolò Li Boni (Dokumentation der Tiere der Unbekannten Lande, Kolonie Apacista | 45, ab der Mitte der Seite) - Original in Sorridianisch
„Auszug aus "Dokumentation der Tiere der Unbekannten Lande, Kolonie Apacista, von Nicoló Li Boni“