Wacholderlegg

Aus Athalon
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Wacholderlegg
Symbolbild Buch4.png
Religiöse Schrift
Herkunft vermutl. Kaiserliche Monarchie Tasperin
Erschienen 932 AD
Autor Erstautor unbekannt, danach Weißer Ast
Sprache Tasperin
Seitenzahl 235 bis 250 Seiten
Exemplare ~700 handgeschriebene Fassungen
Fachrichtung Religion


Das Wacholderlegg ist ein Lehrbuch des Hl. Thorjan bzw. seiner Orden. In ihm werden grundsätzliche Empfehlungen der Anhänger des Thorjan zusammengefasst und sehr grob kodifiziert. Obgleich das Werk nicht als Regelwerk verstanden werden will, folgen ihm die Anhänger des Weißen Asts oftmals fanatisch treu. Gerade sie sind es auch, die das Buch unbekannter Herkunft weitergeführt haben und immer noch weiterführen. Die verschiedensten Ausführungen des Wacholderleggs unterscheiden sich daher nicht nur in ihrer besonderen Fertigung sondern gern auch im Inhalt.

Inhalt

Ohne eine inhaltliche Übersicht oder Einleitung zu geben, fasst das Wacholderlegg auf seinen bis zu 250 Seiten mehrere Themengebiete zusammen. Literaten und Bibliothekare teilen den Inhalt des Buches in die folgenden Kapitel ein:

  • I - Das Leben in der Natur
  • II - Der Zusammenhalt im Stamm
  • III - Die Einfachheit des Lebens
  • IV - Der Schutz der Natur
  • V - Das Leben mit den Tieren
  • VI - Die treue Jagd des Thorjans

Während das erste und zweite Kapitel vor allem auf das gesellschaftliche Zusammenleben von Mensch und Natur sowie Mensch und Mensch abzielen, fassen die weiteren Kapitel genauere Anweisungen zu einer gerechten Lebensweise im Sinne der Lehren des Heiligen Thorjans. So findet man in Kapitel III vielerlei Ratschläge zur Abstinenz, dem Fasten und der Abkehr von weltlichen Gelüsten. Der Weiße Ast versucht anhand dieser Anweisungen gar das Leben der "verwilderten" Städter wieder auf die natürlichen Pfade zurückzuführen.

Kapitel IV und V erläutern den Umgang mit Pflanzen und Tieren. Besonders auf schonende Methoden zur Ernte von wilden Kräutern oder Baumharzen, aber auch der gezielten Auswahl von Jagdtieren wird eingegangen. So verlangt das Wacholderlegg hier ausdrücklich, dass jedes Tier mit einem Dank an Deyn Cador bzw. den Heiligen Thorjan vollständig zerlegt und verwertet wird. Wurde das Tier aus reiner Jagdlust oder Angst getötet, soll nicht nur das Leben des Tieres vergeudet worden sein. Auch der Jäger habe seinen Ruf und seinen Stamm besudelt. Auf die eigentlichen Jagdmethoden geht dabei erst der letzte Abschnitt des Buches ein. Wer hier jedoch hilfreiche Jagdmethoden und -taktiken sucht ist an der falschen Stelle. Die treue Jagd des Thorjans verlangt einen kurzen und schmerzvollen Tiertod und handelt den gesamten Jagdverlauf in zweieinhalb kurzen Absätzen ab. Anschließend wird über mindestens ein Fünftel des gesamten Wacholderleggs der korrekte Weg der richtigen Opfergabe an Thorjan detailliert erläutert. Auch auf die Namensherkunft seiner Beinamen Der Alte Jäger und Der Gehörnte geht das Buch ausdrücklich ein, ebenso wie auf die naturgetreue Anfertigung von Holzschnitzereien mit Thorjan-Motiven.

Beschaffenheit

Das Wacholderlegg hat stets einen Einband aus geflochtenen Wacholdertrieben. Aus diesem Grund müssen die jungen Triebe schonend geerntet und noch vor der Trocknung verflochten werden. Unsachgemäßer Transport oder unvorsichtige Handhabe lassen schnell schwere Beschädigungen am Buch entstehen, die nur gelehrte Mitglieder des Weißen Asts zu reparieren wissen. Die Papiere sind in neueren Ausgaben zumeist aus Tasperiner Papiermühlen angekauft, in alten Exemplaren aber gern handgepresst und dementsprechend dick und unförmig.

Aufgrund eines Erlasses des Tasperiner Herrscherhauses aus dem Jahr 1012 AD ist die Vervielfältigung ohne Achtung der Traditionen des Wacholderleggs unter gesonderte Haft- und Zuchtstrafe von bis zu 25 Jahren gestellt. Bisher hat sich kein Kaiser erbarmt den uralten Ritus aufzuheben, wohl auch, weil der Weiße Ast enormen Wert auf die Tradition legt. Dies führt jedoch ebenso dazu, dass weiterhin alle Editionen von Hand abgeschrieben und in den geflochtenen Wacholderbänden eingearbeitet werden müssen.