Zyklopengipfel

Aus Athalon
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Einzelne Zyklopengipfel

Als Zyklopengipfel wird eine lose zusammenhängende Gebirgskette im Norden des Nostrischen Imperiums bezeichnet. Die einzelnen Gebirgsgipfel liegen an der Grenze zum Königreich Sorridia und zeichnen sich durch ihr helles Marmorgestein sowie ihre schroffen Formationen aus.

Landschaft/Klima

Die Zyklopengipfel sind einzelne Bergmassive im Norden Nostriens. Sie bestehen zum wesentlichen Teil aus grauem Marmor sowie recht hellem Granit. Sie präsentieren sich als offene und raue Felsformationen, die teilweise in großem Abstand zueinander stehen. Eine Bergkette im eigentlichen Sinn ergeben sie nur im Nordwesten des Landes, wo sie auch einige Ausläufer nach Norden und Westen haben. Um diesen als Kýrkoryfi bezeichneten Hauptgebirgsabschnitt sind die Berge einzeln stehend, teilweise sogar als Klippenlandschaft am Nostrischen Meer.

Die Berge gelten in aller Regel als recht schwer besteigbar. Oftmals lassen sie sich nur von einer Seite mit gängiger Ausrüstung sicher erklimmen, und selbst dann bieten die teilweise unvorhersehbaren Felskanten und -spalte genug Potenzial für den letzten Aufstieg erfahrener Bergsteiger. Da die Zyklopengipfel keine nennenswerte Blockade in Nostrien oder zwischen Nostrien und Sorridia darstellen, ist ihre Besteigung nur für Erkundungs- oder Abenteuerzwecke ratsam oder überhaupt sinnvoll. Auch die hohen Winde, die über die Berge stellenweise wehen, sind ein enormes Hindernis. Ohnehin fallen die Temperaturen auf den Gipfeln in der Nacht deutlich unter das sonst so gewohnte warme Klima. Trotzdem herrschen auch in der kältesten Nacht noch immer über zehn Grad auf den Zyklopengipfeln und zu Schneefall kommt es selbst im tiefsten Winter nicht. Dahingegen sorgen die seltenen Regenschauer dafür, dass das Gebirge aufgrund der rutschigen Felsen nicht mehr sicher betreten werden kann.

Das Gebirge ist von Pinien-, Zedern- und Kiefernbäumen durchzogen. Diese vor allem in warmen Regionen Leändriens vorkommenden Nadelbäume wachsen überwiegend in den Höhen der Zyklopengipfel, wo sie von Sklaven mühevoll abgeerntet werden. Ihr Holz ist ein begehrtes Material für den Schiffsbau. Daneben kommen viele Wildgewächse und Heilkräuter für die Kräutermedizin in den Spalten der Berge vor, wodurch sie auch eine beliebte Quelle für Kräuterkundler geworden sind. Für die Tierwelt bieten die Zyklopengipfel Lebensraum für Vögel wie Wildtiere gleichermaßen. Gerade die nostrischen Bergziegen zieht es immer wieder auf die Gipfel, denn nur hier finden sie die schmackhaftesten Kräuter und zumindest eine relative Sicherheit vor den meisten Jägern.

Der Name der Zyklopengipfel leitet sich vom nostrischen Dialekt des Sorridianischen ab. Das Wort Kýklopas bedeutet so viel, wie Einauge, was einen der größten Gipfel des Gebirges recht treffend beschreibt. Eine große Felsspalte in einer kreisrunden Vertiefung sieht aus der Distanz aus, wie ein einzelnes geschlossenes Auge im Gestein.

Kultur & Mythologie

Nicht nur der als Kýklopas bekannte Berg des Einäugigen ist tief in der lokalen Mythologie verwoben, sondern auch zahlreiche andere Gebirgszüge stecken voller Sagen. Dabei ist die Sage des Einäugigen dennoch die bekannteste Grundlage einer guten und weitverbreiteten Geschichte. So sei der große Einäugige ein junger Mann mit nur einem Auge in seiner linken Augenhöhle gewesen. Sein rechtes Auge sei gar nicht erst entstanden, weshalb er schnell von seinem Dorf verstoßen wurde. Bereits als Kind zog es ihn in die Wildnis, wo er ein einsames Dasein fristen musste. Er ernährte sich von Beeren und Fischen, die er in seiner Berghöhle zubereitete. Eines Tages erschien ihm die Gottheit Isfarshan des Nostrischen Götterpantheons. Der Sohn von Kalamnados und Efrevik legte ihm die Hand auf die Stelle, wo sein fehlendes Auge hätte sein sollen. Ihm erschien zwar kein Auge, dafür aber eine Sicht über die Herzen der Menschen, mit der er die Lasten und Nöte erkennen konnte. Mehrere Jahre lang bemühte er sich darum, dass die Menschen ihm trauten, doch sorgte der Einäugige mit seiner direkten und aufdringlichen Art (er hatte es ja nie anders im Wald gelernt) für nur mehr Misstrauen. Daraufhin zog er wieder in seinen Wald, bestieg den Kýklopas und schlug das steinerne Auge in den Felsen. Fortan sollten die Götter selbst mit dem geschlossenen Auge die Herzen der Menschen überwachen. Er soll sich nach der Vollendung seines Werkes in die Tiefen gestürzt und umgebracht haben.

Am Kanarnkake lebt eine kleine Gemeinde aus sogenannten Schicksalsseherinnen. Diese alten und von jeglicher Hoffnung verlassenen Frauen sind an diesem marmornen Berg zusammengekommen, um ebenso glücklosen Gestalten wieder zu Lebenswille zu verhelfen. Aus der Handfläche und dem Blutfluss des menschlichen Körpers sollen sie die wahre Bestimmung einer Seele lesen können, um sie so auf den rechten Pfad zu geleiten. Dafür müssen die Suchenden jedoch einige Monate der Dienste für die als Peproménou bekannten Frauen verrichten. Zu den Aufgaben gehören dann unter anderem das Sammeln und Zubereiten von Nahrung, eine tägliche Waschung sowie die Herstellung von Waren zum Verkauf auf den umliegenden Märkten zum Wohle der Gemeinde. Zumindest in den Erzählungen sollen die Ratschläge der Frauen tatsächlich stets auf den richtigen Weg verweisen.

Auch der am Nostrischen Meer gelegene Chrysolas zieht immer wieder Anhänger des Nostrischen Götterpantheons an. In einem rudimentären Tempel der Nuk wird am Fuß des Berges der Nacht und dem Tod bedacht. Im Norden des Landes hat sich eine Pilgerreise zum Chrysolas etabliert, wenn nahe Angehörige vom Tod bedroht sind und dieser abgewendet werden soll. Wenn die Reise rechtzeitig erfolgt, genug Gebete abgesetzt werden und Nuk willig ist, soll das Leben gerettet werden können. Die dunkel verhüllten Priester in ihrem steinernen Tempel entzünden über die ganze Nacht kleine Ölpfannen, um das Licht des Isfarshan auch in die Nacht der Nuk herabzutragen. Dies soll den Seelen den Weg weg vom Tode geleiten, damit sie wieder in ihre sterblichen Hüllen zurückfinden können. Der Berg wurde mutmaßlich schon zur Zeit des Mittländischen Imperiums erwählt, da er einen deutlich dunkleren Granit als Gestein hat, wodurch er stark aus den Zyklopengipfeln heraussticht und wie die Nacht in der Nacht wirken soll.