Kunstgeschichte

Aus Athalon
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Kunst spiegelt das Leben und Kunst selbst lebt durch ihren zeitgeschichtlichen Hintergrund. Älter als die Schrift geben uns Bilder einen eindringlichen Blick frei auf das gesellschaftliche Leben der Epochen und das Denken und Fühlen des einzelnen Künstlers, sein ganz persönliches Erleben. So entführt einen die Kunst über Jahrtausende seit Anbeginn der Zeit in kultischen Höhlenmalereien, zu tief religiösen Darstellungen des ersten Jahrtausends im Jahre des Herrn bis hin zur Wiederentdeckung der Welt und des Menschen in der Gegenwart von Athalon.

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Dies erschließt sich dem Betrachter jedoch nur, wenn er Bild und Epoche zusammen sieht. Natürlich ist der Begriff der "Bildenden Kunst" ein sehr moderner Begriff, der den zeitgenössischen Charakteren vom spätmittelalterlichen Athalon kein Begriff sein wird. Genau so wenig, wie das Individuum seine Zeit als Epoche einzuordnen, geschweige denn benennen kann. Die Epochen der Kunstgeschichte und dessen Zuordnung entsteht erst weit nach den alten Meistern und ihren Schöpfungen. Allerdings kann dieser Artikel künstlerischen Charaktern einen Anker und eine Richtung bieten, auf denen sie ihr Wissen und ihre Werke aufbauen können.

Frühgeschichte

Bison mit Pfeilen, ~20.000 AC

Höhlenmalerei (20.000 AC - 5.000 AC)

Seit Menschengedenken - und das ist seit cirka 20.000 Jahren - gestalten die Menschen ihre Umwelt. Höhlen dienten als Wohnung oder Kultstätte, sie wurden mit Bildern geschmückt, die auch kultischen Zwecken dienten. In Leändrien gibt es herausragende Fundstellen steinzeitlicher Malerei. In einer bekannten Höhle in Patrien kann man einen riesigen Bison sehen, der von Pfeilen durchbohrt wird. Dies erklärt man als eine die Jagd vorbereitende Beschwörung.

Vasenmalerei, 530 AC

Altnostrische Kunst (1100 AC - 100 AC)

Aus der Antike von Nostrien sind keine Gemälde erhalten, obwohl man aus der Literatur von ihnen weiß. Aber man hat zahlreiche bemalte Tonkrüge gefunden. Diese Vasenmalerei zeigt die typischen Labyrinth-Muster am Rand. Interessant ist das Menschenbild dieser Antike, denn im Unterschied zu anderen Kulturen sind hier die Götter wie die Menschen. Verliebt, Eifersüchtig oder Launisch und nicht übermenschlich gesteigert. Personen aus Heldensagen werden deshalb lebensnah dargestellt.

Tänzerinnen, 50 AD

Altsorridianische Kunst (500 AC - 500 AD)

Den alten Sorridianern war eher die Kunst der Kriegsführung als die Malerei wichtig. So dienen bildliche Darstellungen vor allem der Verehrung von Feldherren und Herrschern. Technisch zeigen diese Bilder hohes Können und recht genaue Naturerfassung. Wir erkennen Licht- und Schatten-Abstufungen und Versuche, Räumlichkeit herzustellen. In der Architektur gelingen imposante Bauwerke: Viadukte mit Rundbögen, gewölbte Decken und sogar Kuppeln. Innen sind die Häuser überaus bunt bebildert. Auch Fußbodenmosaike zeigen große Kunstfertigkeit, welche noch heute gut erhalten in allerlei Palästen und Kirchengebäuden Sorridias bewundert werden können.

Frühdeynistische Kunst (0 AD - 200 AD)

In den ersten Jahren müssen sich die frühen Deyn-Anhänger vor Feinden verstecken. Es wurden Wände ausgemalt, welche geheime Symbole der Kirche tragen und bis heute überliefert sind. Darunter fällt beispielsweise das typische Doppelkreuz oder der Kreis mit Schale, welcher als Symbol für Deyn Cador selbst Verwendung gefunden hat. Doch als schließlich 40 AD das Heilige Sorridianische Reich den Deynismus als Staatsreligion anerkennt, beginnt die Zeit einer rasanten Kunstverbreitung. Auf Gemälden dieser Zeit wird der erste Prophet Jakobus oft als junger, schöner Hühnerzüchter dargestellt.

Klassische Kunstepochen

Ab den vierzehn Jahrhunderten unserer Zeitrechnung ist die Geisteshaltung eher rückwärts gewandt. Tradition gilt gesellschaftlich als Beleg für die Autorität von König und Aristokratie. Klassisches Vorbild sind die nostrische und sorridianische Antike, klassische Bildung wird die Kenntnis ihrer Sprachen.

Montik (200 AD - 600 AD)

Verkündung Jakobus, 250 AD

"Das Bild ist Botschaft"

In der Montik verwenden die Baumeister Elemente der altsorridianische Architektur: Pfeiler, Säulen und Rundbogen. Die Malerei dient dabei auch der religiösen Unterweisung: Für diejenigen, die nicht lesen können, werden dadurch die Geschichten der Heiligen Schriften in Wand- und Buchmalereien verständlich. Die Zeit der Völkerwanderungen ist vorbei. Das deynistische Leändrien entwickelt erstmals einen eigenen Kunststil. Kulturelle und künstlerische Zentren sind die Klöster. Die hier tätigen Maler und Goldschmiede schaffen nicht nur wunderschöne Einbände der Heiligen Schriften und Buchmalereien. Auch Insignien wie Kronen, Zepter, Ringe und filigrane Meisterarbeiten werden sehr gehäuft gefertigt.

Ehepaar, 700 AD

Hiltrik (550 AD - 850 AD)

"Göttliches Licht im irdischen Raum"

In der Architektur erkennt man Hiltrik am Spitzbogen und den hohen, meist bunten Fenstern - Glasmalerei ist das neue Kunstmittel dieser Zeit. Wand-, Tafel-, und Buchmalerei werden jetzt naturalistisch und zeigen lebendige Porträts. Die höfische Standesgesellschaft und ein städtisches Bürgertum haben sich entwickelt. Der Deynismus bestimmt das Denken und Fühlen, die Architektur will das göttliche Sonnenlicht einfangen. Mit Hilfe des Spitzbogens gelingen statistisch gewagte Gebäude: Die Kathedralen weisen hoch in den Himmel und werden an der Fassade mit heiligen Gestalten und Geschichten verziert. Wer eine dieser Kirchen betritt, erlebt sie als lichtdurchfluteten Raum. Durch bunte Glasfenster dringt schillerndes Licht, man erlebt Überirdisches und bekommt das Gefühl, erleuchtet zu werden. Die Entwicklung des hiltrischen Stils setzt rund um Fallice ein. Die Malerei entdeckt den Raum, Landschaften werden aus der Luftperspektive, im Wandel der Jahreszeiten dargestellt. Der fallisische Maler Janus van Ecke entdeckt die Ölfarbe, welches eine realistische Malweise ermöglicht. Seine symmetrische Bildaufteilung und die greifbare Lebendigkeit seiner Figuren weisen direkt in die Epoche der Wiedergeburt.

Frauenglück, 1100 AD

Wiedergeburt (850 AD - 1350 AD)

"Entdeckungen der Welt und des Menschen"

Die Porträtmalerei der Wiedergeburt zeigt ein neues Menschenbild. In lebendiger Darstellungsweise wird die Welt der neuen wissenschaftlichen Entdeckungen dokumentiert. Die Kenntnisse von Perspektive und Proportionen werden verfeinert. Das Menschenbild der Wiedergeburt hat das Individuum entdeckt. Die Maler verstehen sich als Künstler und nicht mehr als Handwerker, als bildende Künstler, die die Darstellung von Menschen und Räumen wissenschaftlich vorantreiben. Universalgenies wie Lennart el Junko haben neben Gemälden über fünftausend Seiten in Spiegelschrift hinterlassen, darunter Skizzen der ersten Luftschiffe. Die Maltechniken des "Rauchigen", der unscharfen Konturen setzen sich durch, so erscheinen diese Figuren wie hingehaucht. Damit sind zwei Entdeckungen der Naturbeobachtungen weitergeführt: Einerseits die Farbperspektive (Farben werden mit zunehmender Entfernung unbestimmter) und andererseits die Luftperspektive (Farben werden mit zunehmender Entfernung blauer). Der Künstler Michaél Bureter arbeitet vier Jahre an der Ausmalung von Wänden und Decke der Londanor Tempelfestung in Zandig.

Weitere Kunststile

Kalifatische Malerei

Nach jahrzehntelangem Krieg sucht eine Gruppe von stammesangehörigen Flüchtlingen im Jahre 270 AD Schutz bei der Oase von Ftaihif, wo ihnen der Gott Abrizah erschien. Er zeigte ihnen, dass sie alle die wahren Esh'shajen seien, und dass sie die Kunde des Friedens in die Welt hinaustragen sollen. Anders als in der deynistischen Kunst, werden hierbei keine religiösen Figuren gezeigt. So entwickelt sich in der Welt des Kalifats die herausragende Rolle von Muster und Ornament. Arabesken, wie wir die verschlungenen Ornamente nennen, schmücken die Wände von Tempeln und Privathäusern. Auch die Muster der Weberarbeiten zeugen von dieser Kunstfertigkeit. Zur Verzierung eignet sich auch die geschwungene kalifatische Schrift, hierfür entwickelt sich die Kunst der Kalligraphie.

Totonische Kunst

In der Frühzeit der totonischen Kunst sind die wichtigsten Zeugnisse die Felsbilder, welche man häufig im Norden Totonias findet. Auf diesen Ritzzeichnungen lässt sich die Entwicklung von Jägern zu Hirten und das Wachsen der Wüste ablesen. Auch die bekannten totonischen Statuen haben in der sesshaften Bevölkerung Einzug gefunden. Geschnitzte Masken und Ahnenfiguren, wie auch Werke der Töpferei und der Bronzekunst sind vorzufinden. Allgemein fällt in dieser Kunstrichtung auf, dass das Wesentliche stark überbeton wird. Masken sind oft entweder kreisrund oder extrem oval. Figuren sind oft überaus schlank und langgezogen oder untersetzt und gedrungen.

Kunst der Unbekannten Lande

Nicht viel ist über die Kunst der Wilden und Stämme in den Unbekannten Landen herauszufinden. Doch vereinzelte Sichtungen von entschlossenen Entdeckern haben Einsicht in die erstauntliche Architektur gegeben: Gigantische Kultbauten, Tempel auf riesigen Stufenpyramiden und Paläste, welche wohl heidnischen Göttern geweiht sind. Türpfeiler und Hauswände schmückt man mit Steinreliefs, die eigene Geschichten erzählen. Zu Ehren dieser Götter werden mächtige Steinpfeiler und Altäre errichtet. Aus den Darstellungen geht eindeutig hervor, dass auch Menschenopfer keine Seltenheit sind.

Bekannte Künstler

  • Lennart el Junko (Sorridianischer Universalgelehrter, Berühmtheit)
  • Janus van Ecke (Fallicer Künstler, Entdecker der Ölfarbe)
  • Baltasar de Vitoria (Nostrischer Künstler und Philosoph)
  • Raffaelo Santos (Patrischer Künstler und Architekt)
  • Michaél Bureter (Tasperiner Maler, Bildhauer und Dichter)
  • Alfred Dicker (Weidtländischer Maler und Kunsttheoretiker)