Seidenembargo: Unterschied zwischen den Versionen

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Offiziell ließ das Kaiserhaus jedoch bis 1335 AD keine Gründe nach außen dringen weshalb die begehrte Ware fortan nicht mehr importiert werden dürfe. Importe wurden zudem unter empfindliche Geld- und Haftstrafen gestellt.  
 
Offiziell ließ das Kaiserhaus jedoch bis 1335 AD keine Gründe nach außen dringen weshalb die begehrte Ware fortan nicht mehr importiert werden dürfe. Importe wurden zudem unter empfindliche Geld- und Haftstrafen gestellt.  
  
==Ablauf==
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==Ablauf bis 1350 AD==
 
Ab 1305 AD hatte das Seidenembargo Tasperins auch für die nostrischen und sorridianischen Händler starke Auswirkungen. Viele große Stoffmagnaten traten als Zwischenhändler für den Transport nach Norden auf. Nachdem die weggefallenen Mengen zu ersten Entlassungen, später auch zu Schließungen und Verkäufen von Gebäuden und Schiffen geführt haben, reagierte der [[Gottkönige Sorridias|Gottkaiser]] äußerst gereizt. Er ließ in einer öffentlichen Ankündigung verlauten, dass sofortige Verhandlungen zwischen den beiden Nationen auf seinem Grund erforderlich seien.
 
Ab 1305 AD hatte das Seidenembargo Tasperins auch für die nostrischen und sorridianischen Händler starke Auswirkungen. Viele große Stoffmagnaten traten als Zwischenhändler für den Transport nach Norden auf. Nachdem die weggefallenen Mengen zu ersten Entlassungen, später auch zu Schließungen und Verkäufen von Gebäuden und Schiffen geführt haben, reagierte der [[Gottkönige Sorridias|Gottkaiser]] äußerst gereizt. Er ließ in einer öffentlichen Ankündigung verlauten, dass sofortige Verhandlungen zwischen den beiden Nationen auf seinem Grund erforderlich seien.
  
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Der Verlauf und auch die kriegerischen Auseinandersetzungen des Kreuzzuges, unter Teilnahme aller großen Nationen, verhärteten die Fronten. Zwischen den Seiten der Importeure, die den Wunsch nach [[Seide]] durchaus äußerten, als auch von Seiten des Exporteurs waren die Gräben nur noch größer geworden. Das Vertrauen in den Verhandlungspartner war nach den blutigen Kämpfen auf der Insel von Szemäa, besonders bei [[Aironia]] und [[Jeorgina]] nachhaltig gebrochen. Einzig profitieren konnten Schmugglerbanden und Schwarzmarkthändler. Der Preis stieg seit Jahren schon an, ein einzelnes Seidenkleid konnte in Tasperin bald den Wert eines kleinen Hauses erreichen.
 
Der Verlauf und auch die kriegerischen Auseinandersetzungen des Kreuzzuges, unter Teilnahme aller großen Nationen, verhärteten die Fronten. Zwischen den Seiten der Importeure, die den Wunsch nach [[Seide]] durchaus äußerten, als auch von Seiten des Exporteurs waren die Gräben nur noch größer geworden. Das Vertrauen in den Verhandlungspartner war nach den blutigen Kämpfen auf der Insel von Szemäa, besonders bei [[Aironia]] und [[Jeorgina]] nachhaltig gebrochen. Einzig profitieren konnten Schmugglerbanden und Schwarzmarkthändler. Der Preis stieg seit Jahren schon an, ein einzelnes Seidenkleid konnte in Tasperin bald den Wert eines kleinen Hauses erreichen.
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==Fortgang ab 1350 AD==
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Im Jahre 1351 wurde wieder einmal ein Schlichtungsversuch einberaumt. Zunächst wollten sich jedoch nur einige Hofschneider, adlige Damen und auch eingesessene Seidenspinnerfamilien im [[Nostrisches Imperium|nostrischen]] Perliz treffen. Zu ihrer Überraschung trafen jedoch auch Botschafter und Handelsgesandte aus Tasperin und Al'bastra ein. Beidseitig hohe Forderungen wurden erhoben, die in den Verhandlungsrunden heruntergehandelt wurden. Beinahe konnten willige Seidenkäufer auf der ganzen Welt Hoffnung bekommen, dass sich eine Lösung anbahnte. Jedoch wurde Jonathan Wuller, oberster Handelsgesandter Tasperins für das Seidenembargo, am Morgen des vierten Verhandlungstags tot aufgefunden. Während die kalifatische Delegation eine defensiv beschwichtigende Haltung einnahm und ihre Unschuld beteuerte, wurden die Mitglieder der Delegation Tasperins aggressiv und misstrauisch. Sie wollten sich fortan nur noch mit Leibwächtern bewegen und ihre Speisen ausschließlich nach intensivem Vorkosten genießen. Eine Woche später konnte immer noch keine tatverdächtige Person wegen des Mordes identifiziert werden. Die empörten Tasperiner brachen die Gespräche ab und verließen Perliz.
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Zwischenzeitlich erfuhr die Öffentlichkeit, dass auch Sorridia bereits in den 1330er Jahren ein Seidenembargo als Reaktion auf das Embargo das Kalifats erlassen hatte. Faktisch beeinflusste es den Handel nicht, diente wohl aber zur Absicherung der eigenen Ansprüche gegenüber dem südlichen Nachbarn.
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Bis zur Verhandlungsrunde 1356 AD wurden erste kleine Erfolge über Details erzielt. Dennoch wollten alle Beteiligten nicht aufgeben vielleicht endlich doch eine diplomatische Lösung für das nunmehr über 50 Jahre währende Embargo zu finden. Bevor das Kalifat eingebunden wurde, wollten sich Sorridia und Tasperin aber zunächst einigen, um immerhin in dieser Sache gemeinsam zu verhandeln. Am Grenzgebiet nördlich von [[Padarak]] trafen sich die Delegationen erneut. Nach einer kurzen Ansprache beider Verhandlungsführer sowie einer offiziellen Begrüßung, wurde der Geschenkeaustausch eingeleitet. Dabei unterlief den Tasperinern aber ein grauenvoller Fauxpaus. Gerade als die sorridianischen Gesandten ein kleines Bündel rotgefärbten Seidenstoffs an den tasperinischen Verhandlungsführer übergeben wollte, musste dieser aufgrund des herbstlichen Pollenfluges intensiv niesen. Heilkundler stellten später fest, dass Graf von Wulkerben ausgesprochen allergisch auf den Pollenflug der in dieser Grenzregion vorkommenden Birke reagiert. Während seines Niesanfalls war es jedoch bereits zu spät für diese Erkenntnis. Zeugen bekundeten, wie ein klebriger Faden direkt aus seiner Nase auf das Gastgeschenk flog und die Sorridianer so sehr empörte, dass sie die Verhandlungen wieder einmal an Ort und Stelle abbrachen.
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Bis zu neuen Gesprächen dauerte es immerhin nur zwei weitere Jahre. An eben der Stelle, wo zwei Jahre zuvor ein Schnodderfaden alles beendete, wurde mit einem feierlich protokollarischen Akt eine zuvor unter der Hand verhandelte Agenda offiziell abgesegnet. Tasperin und Sorridia konnten sich dadurch innerhalb weniger Stunden auf gleiche Forderungen und Ambitionen gegenüber dem Kalifat Al'bastra einigen. Die Vertragsinhalte sind bis heute unter strengem Verschluss, gaben aber große Hoffnung an die Seidenenthusiasten Leändriens. Die Vertreter beider Nationen waren gewillt für den ganzen Kontinent mit Al'bastra zu verhandeln und aktiv auf den Wüstensstaat zuzugehen. Der Kalif in [[Mina Farah]] erneuerte jedoch sein Embargo stattdessen, insbesondere gegenüber Sorridianern und Tasperinern.

Version vom 9. Februar 2024, 16:11 Uhr

Das Seidenembargo ist ein Handelsstreit zwischen dem Kalifat Al'bastra als einzigem Seidenproduzenten Leändriens und den restlichen Nationen des Kontinents. Es nahm seinen Anfang in Uneinigkeiten bei Lieferungen und Zollverhandlungen um das Jahr 1303 AD.

Ausgangspunkt

Obgleich heute vor allem das Kalifat Al'bastra Lieferungen und Exporte blockiert, war das Herrscherhaus Tasperins für das erste Embargo auf die kostbare Seide verantwortlich. Tasperin galt zum Beginn des 14. Jahrhunderts als Hauptseidenabnehmer neben Sorridia und Nostrien, musste aber wegen längerer Transportwege oft deutlich länger auf die kostbare Ware warten. Seidenmotten nisteten sich häufiger auf den Handelsschiffen ein und zerstörten oder beschädigten Teile der Lieferungen. Nachdem die Kaisergemahlin 1303 AD eine so unvollständige Lieferung erhielt, dass sie kein einziges ihrer im Kalifat angefertigten Kleider tragen konnte, erließ Tasperin ein vollständiges Embargo auf jegliche Seide aus Al'bastra. Die meist aus Mina Farah auslaufenden Handelsschiffe steuerten fortan Tasperin nicht mehr an.

Offiziell ließ das Kaiserhaus jedoch bis 1335 AD keine Gründe nach außen dringen weshalb die begehrte Ware fortan nicht mehr importiert werden dürfe. Importe wurden zudem unter empfindliche Geld- und Haftstrafen gestellt.

Ablauf bis 1350 AD

Ab 1305 AD hatte das Seidenembargo Tasperins auch für die nostrischen und sorridianischen Händler starke Auswirkungen. Viele große Stoffmagnaten traten als Zwischenhändler für den Transport nach Norden auf. Nachdem die weggefallenen Mengen zu ersten Entlassungen, später auch zu Schließungen und Verkäufen von Gebäuden und Schiffen geführt haben, reagierte der Gottkaiser äußerst gereizt. Er ließ in einer öffentlichen Ankündigung verlauten, dass sofortige Verhandlungen zwischen den beiden Nationen auf seinem Grund erforderlich seien.

Erst drei Jahre später sollte es erste Gespräche geben, nachdem sich die Führung Tasperins weigerte. Heute wird dies auf den starken Einfluss der Kaisergemahlin auf ihren Mann zurückgeführt, zur Zeit um 1305-1308 AD konnte jedoch nur gerätselt werden, weshalb keine Lösung gesucht wird. Die Händler verdingten sich währenddessen anderen Handelsgütern, die sie sicherer vertreiben konnten.

Das Treffen am Sommerpalast des Gottkönigs endete jedoch nicht wie erwartet mit einem Vertragsschluss. Der Kalif höchstselbst warf den Sorridianer vor mit den Tasperinern zu paktieren, nachdem diese eine zwingende Export- und Qualitätskontrolle an allen Zwischenhäfen vorgeschlagen hatten. An Ort und Stelle ließ der Kalif ein Seidenembargo seitens des Exporteurs festschreiben, das mit sofortiger Wirkung in Kraft trat. Nur noch die Restbestände von Seide konnten außerhalb von Al'bastra erworben werden. Die Preise explodierten innerhalb weniger Nächte. Schwarzmärkte und Schmuggelrouten etablierten sich.

Beinahe vierzig Jahre verharrten die Nationen. Gelegentlich rangen sie um neue Verhandlungen, die oft aus formellen, manchmal aber auch aus persönlichen Gründen platzten. Die Seidenpreise außerhalb von Al'bastra stiegen weiter ins Unermessliche. Das Land selbst fuhr die Produktion zurück, bald trug jedes Kind Kleidung aus dem kostbaren Stoff, da an den Häfen intensiv kontrolliert und jeder Schmuggel mit dem Verlust beider Hände bestraft wurde.

Erst 1346 AD wurden die ersten Gesprächsrunden zu einer nachhaltigen Lösung einberufen. In Schattpur wollten sich die Vertreter der Nationen auf festgelegte Kontingente des begehrten Materials einigen. Nur drei Tage bevor das Treffen stattfinden sollte, Händler und Schneider weltweit waren schon bereits auf freudige Kunde, wurde der Kreuzzug nach Szemäa ausgerufen. Das Kalifat befürchtete einen Angriff auf alle südlich der deynistischen Glaubensbewegung folgenden Nationen und sagte jegliche Gespräche mit sofortiger Wirkung ab. Manche Händler hatten sich mit ihren Waren teils schon vor den Küsten Tasperins, Sorridias oder Weidtlands positioniert, um als erster die hohen Preise für begehrte und makellose Ware herauszuschlagen. Oft unter großen Überzeugungsarbeiten und immensen Schmiergeldern wurden sie durch die Kontrollen in ihrer Heimat gelassen. Viele von ihnen segelten unverrichteter Dinge wieder ab, oft aus Angst, dass der Familie daheim wegen ihrer ideellen Geschäftspraktiken Schaden zugefügt werden könne. Tatsächlich wartet Soldaten des Heeres an den Piers der Wüstennation, um die Ware wieder entgegenzunehmen.

Der Verlauf und auch die kriegerischen Auseinandersetzungen des Kreuzzuges, unter Teilnahme aller großen Nationen, verhärteten die Fronten. Zwischen den Seiten der Importeure, die den Wunsch nach Seide durchaus äußerten, als auch von Seiten des Exporteurs waren die Gräben nur noch größer geworden. Das Vertrauen in den Verhandlungspartner war nach den blutigen Kämpfen auf der Insel von Szemäa, besonders bei Aironia und Jeorgina nachhaltig gebrochen. Einzig profitieren konnten Schmugglerbanden und Schwarzmarkthändler. Der Preis stieg seit Jahren schon an, ein einzelnes Seidenkleid konnte in Tasperin bald den Wert eines kleinen Hauses erreichen.

Fortgang ab 1350 AD

Im Jahre 1351 wurde wieder einmal ein Schlichtungsversuch einberaumt. Zunächst wollten sich jedoch nur einige Hofschneider, adlige Damen und auch eingesessene Seidenspinnerfamilien im nostrischen Perliz treffen. Zu ihrer Überraschung trafen jedoch auch Botschafter und Handelsgesandte aus Tasperin und Al'bastra ein. Beidseitig hohe Forderungen wurden erhoben, die in den Verhandlungsrunden heruntergehandelt wurden. Beinahe konnten willige Seidenkäufer auf der ganzen Welt Hoffnung bekommen, dass sich eine Lösung anbahnte. Jedoch wurde Jonathan Wuller, oberster Handelsgesandter Tasperins für das Seidenembargo, am Morgen des vierten Verhandlungstags tot aufgefunden. Während die kalifatische Delegation eine defensiv beschwichtigende Haltung einnahm und ihre Unschuld beteuerte, wurden die Mitglieder der Delegation Tasperins aggressiv und misstrauisch. Sie wollten sich fortan nur noch mit Leibwächtern bewegen und ihre Speisen ausschließlich nach intensivem Vorkosten genießen. Eine Woche später konnte immer noch keine tatverdächtige Person wegen des Mordes identifiziert werden. Die empörten Tasperiner brachen die Gespräche ab und verließen Perliz.

Zwischenzeitlich erfuhr die Öffentlichkeit, dass auch Sorridia bereits in den 1330er Jahren ein Seidenembargo als Reaktion auf das Embargo das Kalifats erlassen hatte. Faktisch beeinflusste es den Handel nicht, diente wohl aber zur Absicherung der eigenen Ansprüche gegenüber dem südlichen Nachbarn.

Bis zur Verhandlungsrunde 1356 AD wurden erste kleine Erfolge über Details erzielt. Dennoch wollten alle Beteiligten nicht aufgeben vielleicht endlich doch eine diplomatische Lösung für das nunmehr über 50 Jahre währende Embargo zu finden. Bevor das Kalifat eingebunden wurde, wollten sich Sorridia und Tasperin aber zunächst einigen, um immerhin in dieser Sache gemeinsam zu verhandeln. Am Grenzgebiet nördlich von Padarak trafen sich die Delegationen erneut. Nach einer kurzen Ansprache beider Verhandlungsführer sowie einer offiziellen Begrüßung, wurde der Geschenkeaustausch eingeleitet. Dabei unterlief den Tasperinern aber ein grauenvoller Fauxpaus. Gerade als die sorridianischen Gesandten ein kleines Bündel rotgefärbten Seidenstoffs an den tasperinischen Verhandlungsführer übergeben wollte, musste dieser aufgrund des herbstlichen Pollenfluges intensiv niesen. Heilkundler stellten später fest, dass Graf von Wulkerben ausgesprochen allergisch auf den Pollenflug der in dieser Grenzregion vorkommenden Birke reagiert. Während seines Niesanfalls war es jedoch bereits zu spät für diese Erkenntnis. Zeugen bekundeten, wie ein klebriger Faden direkt aus seiner Nase auf das Gastgeschenk flog und die Sorridianer so sehr empörte, dass sie die Verhandlungen wieder einmal an Ort und Stelle abbrachen.

Bis zu neuen Gesprächen dauerte es immerhin nur zwei weitere Jahre. An eben der Stelle, wo zwei Jahre zuvor ein Schnodderfaden alles beendete, wurde mit einem feierlich protokollarischen Akt eine zuvor unter der Hand verhandelte Agenda offiziell abgesegnet. Tasperin und Sorridia konnten sich dadurch innerhalb weniger Stunden auf gleiche Forderungen und Ambitionen gegenüber dem Kalifat Al'bastra einigen. Die Vertragsinhalte sind bis heute unter strengem Verschluss, gaben aber große Hoffnung an die Seidenenthusiasten Leändriens. Die Vertreter beider Nationen waren gewillt für den ganzen Kontinent mit Al'bastra zu verhandeln und aktiv auf den Wüstensstaat zuzugehen. Der Kalif in Mina Farah erneuerte jedoch sein Embargo stattdessen, insbesondere gegenüber Sorridianern und Tasperinern.