Maunas

Aus Athalon
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Blick auf die Gipfel des Maunas

Der Maunas ist ein Gebirge im Zentrum des Königreichs Weidtland. Es gilt als recht erzhaltiges Hochgebirge mit schwer passierbaren Gipfeln, überwucherten tiefen Mischwäldern und als Ursprungsort des weidtländischen Aberglaubes und Mythos.

Landschaft/Klima

Das meist kalte und völlig verregnete Gebirge begrüßt Reisende im Herzen des Landes mit seinen weiten Ausläufern, die in der zentralen Hügellandschaft des Landes beginnen. Von Clifford bis Rodstedt ziehen sich die erst sanften, später stark ansteigenden Steigungen. Auch von den Flüssen Lage bis Griner begrenzt wächst das Gebirge bis zu seinen höchsten Gipfeln immer mehr in die Höhe. Der Griner entspringt dabei im Norden des Maunas selbst. Wo erst noch kleinere Wälder warten, findet man nur einige Kilometer später undurchsichtige bis kaum durchdringliche Wälder. Dahinter lauern erste Höhlen in den steinernen Kämmen, die mitunter abrupt ansteigen und ein weiterkommen unmöglich machen. Die vor allem aus massivem Granit bestehenden Berge erheben sich weit über das ganze Land, sodass wagemutige Abenteurer und Reisende einen wunderschönen Ausblick an sonnigen Tagen genießen können.

Der Maunas sollte dabei nie unterschätzt werden, denn er birgt zahlreiche tierische und pflanzliche Gefahren. Vermeintlich freundliche Tiere oder essbare Pflanzen entpuppen sich schnell als giftig bis latent tödlich. Gerade die unzähligen Höhlensysteme laden nicht nur zum Verweilen, sondern auch zum Verlaufen in den dutzenden Irrwegen ein. Gerade wenn die intensiven Gewitter einsetzen, Regenschauer das Land überfluten und die Weiterreise für mehrere Tage ausgesetzt werden muss, offenbaren sich die wahren Gefahren des Maunas. Einst kleine Bäche werden zu reißenden Sturzfluten, Steine rollen die Bergkuppen herab und Jagdtiere suchen in denselben Gemäuern Zuflucht wie es auch die Menschen tun. Viele Einwohner des Landes meiden das Hochgebirge mit seinen ungezählten Bergkronen daher nicht ohne Grund. Sie suchen lieber einen sichereren Weg um ihren Maunas herum; oder weichen gleich gänzlich auf die See aus, um an ihr Ziel zu kommen.

Im Winter wird der Maunas von Schnee und Eis eingefangen. Offizielle Warnungen ihn in dieser Zeit nicht zu betreten werden regelmäßig mit schlechtem Ausgang für die Wagemutigen ignoriert. Wo im Sommer noch mit Klettereisen ein Fortschritt erzielt werden konnte, lauern im eisigen Winter glitschige Eisbrocken, sodass nicht einmal mehr erfahrene Bergsteiger genug Halt finden können. Die Bäume werden in der kalten Jahreszeit mit einer Schicht Eis überzogen, womit sie nicht mehr als Feuerholz zu nutzen sind. Selbst viele Tiere fliehen aus dem Maunas, kaum einen der im Sommer noch zahlreich vorkommenden Vögel sieht man nach dem ersten Schneefall noch im Gebirge. Dafür scheint es allerlei Wölfen und Bären zu gefallen, wenn die Beute seltener, aber dafür deutlich einfacher zu jagen ist.

Im Frühling rauscht das Schmelzwasser in den Bächen wieder herab und bildet natürliche Wasserfälle. Währenddessen erblühen die Wildgewächse an allen Ecken in allerlei Formen und Farben. Für Kräuterkundige ist dies die Jahreszeit in den Maunas aufzubrechen und die eigenen Vorräte für ein ganzes Jahr wieder aufzustocken. Ebenso machen sich die Bergleute auf den Weg, um ihre temporären Lager zu beziehen. Der als erzreich geltende Maunas versteckt große Mengen Eisen, Kupfer, Kohle und noch ganz andere Rohstoffe. Auch so mancher Edelstein wird bis zum Herbst aus dem harten Gestein geschlagen, um anschließend zu Werkzeugen oder Schmuckstücken weiterverarbeitet zu werden. Die Weidtländer haben mittlerweile kleine Lorensysteme oder von Pferden sowie Ochsen gezogene Karrensysteme eingerichtet, um bis zum ersten Schneefall große Mengen Gestein in die am Fuße des Gebirges liegenden Dörfer transportieren zu können.

Im Winter leben indes nur Einsiedler und einige Kräuterkundige im Maunas. Der Rest der sonst ansässigen Weidtländer sucht die Flucht im deutlich sichereren Tal. Insbesondere die ganzjährig auftretenden Nebelschwaden machen das Leben nicht einfacher. Manchmal blockieren sie wochenlang die wichtigen Versorgungsrouten, sodass die eingehenden Nahrungstransporte ihr Ziel nicht finden können. Zugleich bleiben die Bergarbeiter auf ihren Waren sitzen. In schlechten Jahren geht eine höhere dreistellige Zahl an Menschen im Jahr im Maunas einfach verloren und ward nie wieder gesehen.

Bruch der Skarspitze

Der einst höchste Berg des Maunas war die Skarspitze. Mit dem Großen Nebel von Éireann und der Entstehung der Meerenge zwischen Kaledon und Weidtland durch den Bruch von Albion lag der gewaltige Berg nunmehr in Kaledon, fernab des Einflusses von Weidtland. Die große Bruchkante, heute bekannt als Skarsche Bruchenge, ist heute noch eindrucksvolles Mahnmal des Wirkens unerklärlich großer Kräfte auf Athalon.

Kultur & Mythologie

Typische Gebirgssiedlung

Das Gebirge diente schon seit der Besiedlung des heutigen Weidtlands als Grundlage von Sagen und Mythen. Gerade im weidtländischen Aberglauben, der Anbetung von Naturgottheiten und einem gewissen Schamanismus, fanden und finden sich bis heute unzählige Referenzen auf den Maunas. So sollen die Tiere von den hohen Berggipfeln und den dort lebenden Geistheiten angezogen werden, sogar ihre Diener seine. Für Beisetzungen oder auch Opferungen, selbst an die Zwölf Heiligen der Silvanischen Kirche, dienen die Berge des Maunas immer wieder. Allen voran der Hl. Thorjan wird von den deynistischen Anhängern in Weidtland insbesondere mit dem Maunas und seiner ungezähmten Wildheit des Winters in Verbindung gebracht. Auf der anderen Seite sollen auch die Diener der Dämonin Finthela ihre Zuflucht in den windumwehten Höhlen im Herzen Weidtlands suchen.

Teil der weidtländischen Mythen ist dabei auch der Schleierfelsen, welcher ein senkrecht in einem Tal des Maunas stehender Granitbrocken ist. Sobald der Nebel aufzieht steht nur die Spitze des Gesteins noch aus dem grauen Schleier heraus, was den Stein, bei einer Betrachtung von oben, wie durch einen Vorhang verhangen wirken lässt. Nach dem Aberglauben ist der Nebel ein Vorhang zwischen den Welten, gar zum Himmelsreich Deyn Cadors. Diese Interpretation hat sich vor allem aus der Vermischung lokaler Tradition mit der Ansicht deynistischer Glaubensansichten durchgesetzt. Nichtsdestotrotz soll der Schleierfelsen ein Tor zur Welt der Verstorbenen, gar der Seelen sein und sich nur durch (oder eben wegen) des Nebels den Lebenden öffnen.

Dahingegen wird der zwischen drei Bergwänden im Westen des Maunas stehende Drumzyphir, was in etwa so viel bedeutet wie Zephyrgrat, als Heimatort von Luftwesen überliefert. Nach der Überzeugung der Einsiedler verkehren Wesen der Luft hier direkt an der von durchgehend starken Winden umwehten Bergkette. Sofern Reisende ihre Ohren genau hinhalten, können sie Lieder und Weisheiten dieser abergläubischen Wesenheiten erfahren, die nur denen zugänglich werden, die den beschwerlichen Aufstieg und noch viel gefährlicheren Weg über den Drumzyphir eröffnet werden. Selbst unter den selbsternannten Priestern dieser Naturreligionen wird der Zephyrgrat aber immer mehr angezweifelt und nur als Todesfalle deklariert. Berichte aus der Zeit um 900 AD bezeugen jedoch, dass eine Gruppe aus drei Brüdern nach ihrer Rückkehr vom Drumzyphir mit erhabener Weisheit zurückgekehrt sei und innerhalb weniger Nächte großen Reichtum erlangt habe.

Im Nordosten des Maunas befindet sich der Sonnengipfel, der von der Lokalbevölkerung Binneanan grèine genannt wird. Bei ihm handelt es sich um einen der höchsten Gipfel des gesamten Gebirges, der aus einer gespaltenen Felskante besteht. Wenn die Sonne zwei Mal im Jahr richtig steht, scheint sie direkt durch die Granitspalte hindurch. Auf der Seite zum Zentrum des Maunas hin soll dann ein Bildnis erscheinen, welches dem Symbol Deyn Cadors ähnlich ist. Strahlt die Sonne jedoch von der anderen Seite und wirft das Licht durch den Sonnengipfel in das nach außenliegende kleine Tal wird ein dreieckiges Symbol sichtbar, das an die Deutungen des Zirkel des Gimpels erinnert. Sowohl die Silvanische Kirche als auch die Vertreter der alten weidtländischen Glauben streiten sich seit dem Fund des Sonnengipfels um die ihrer Meinung nach korrekte Deutung. Die Einsiedler nutzen die Felsspalte dagegen vor allem, um den Ablauf eines halben Jahres nachzuvollziehen.

Direkt auf den südlichen Ausläufern des Maunas liegt das Kloster Melissengespenst, welches vor allem durch das Gebräu des Klosterfrau Melissengespenst bekanntgeworden ist und auf eine lange Historie blickt.