Préstamo de la Iglesia

Aus Athalon
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Préstamo de la Iglesia
Religiöse Schrift
Herkunft Heiliges Sorridianisches Reich
Erschienen 128 AD
Autor Mönche der Sorridianischen Kirche
Sprache Sorridianisch
Seitenzahl 483 Seiten
Exemplare Tausende gedruckte Fassungen
Fachrichtung Religion


Das Préstamo de la Iglesia ist eine der wichtigsten Schriften der Heiligen Sorridianischen Kirche und seiner Orden. Es fasste erstmals die sorridianischen Glaubensriten unter Deyn Cador in einem Band zur Verbreitung in den einzelnen Niederlassungen der Kirche zusammen. Nach unzähligen Überarbeitungen gilt es heute als Leitlinie für kleinere und mittlere Glaubensniederlassungen. Oftmals findet sich in jeder Kapelle und Kirche neben der Heiligen Schrift eine Ausgabe des Préstamo de la Iglesia.

Geschichte

Die ursprünglichen Versionen des Werkes wurden von sorridianischen Mönchen aus der Nähe von Jeorgina angefertigt. Was einst zur effizienten Verbreitung des Glaubens und insbesondere der Missionierung angedacht war, entwickelte sich schnell zum Regelwerk zur Durchführung von Zeremonien mit Anleitungen zur korrekten Glaubensauslegung. Aufgrund des hohen Preises der handgeschriebenen Bücher zog sich die Verteilung jedoch schleppend über die Isla de la Riqueza. Den Schritt auf das sorridianische Festland, das heutige Caldagro, schaffte das Préstamo de la Iglesia erst rund einhundert Jahre nach seiner Anfertigung 125 AD.

Nichtsdestotrotz zeigte sich eine erstarkende Begeisterung an der klaren und vor allem auch detaillierten Wiedergabe der Doktrinen der Sorridianischen Kirche. Obgleich die Mönche mit der Fertigung zunächst eigenhändig handelten, zog der sechste Gottkaiser Sorridias die Weiterentwicklung an sich und trug sie seinen Untergebenen auf. Unter Aufsicht kirchlicher Schreiber entstand so die erste offizielle Version des Préstamo de la Iglesia; gebilligt und bekräftigt von der herausgebenden Kirche selbst. Dank der gleichzeitig gesicherten finanziellen Unterstützung des Gottkaisers beschleunigte sich die Verbreitung erheblich. Bis 338 AD sollen alle größeren Ordens- und Kirchenzentren im heutigen Fallice und Patrien ebenso ausgestattet gewesen sein, wie das sorridianische Kernland. Mit der immer weitergehenden Ausstattung auch von kleineren Kapellen und Kirchenzentren gelangte das Préstamo de la Iglesia auch tief in die Ländereien des heutigen Tasperins hinein.

Problematisch für die sorridianischen Kirchenvertreter gestalteten sich vor allem die immer neu erscheinenden Auflagen und hierin enthaltenen Änderungen. Als etwa 354 AD gerade eine große Menge neuer Fassungen in Tasperin verteilt wurde, nutzte das sorridianische Kernland teilweise über einhundert Jahre alte (und manchmal schon stark zerfallene) Exemplare. Wer über den physischen Zustand der älteren Bücher hinwegsehen konnte, stolperte jedoch spätestens über den teilweise erheblich angepassten Inhalt. Zur Vereinheitlichung wurden insgesamt acht sorridianische Mönchsschreibstuben in allen Landesteilen gegründet. Vier bedienten das sorridianische Kernland, jeweils eine Fallice und Patrien sowie zwei das heutige Tasperin. Neben einer Archivversion wurden so nur neun weitere Fassungen vom Hof des Gottkaiser angefertigt. Die neunte Fassung verblieb im Großen Dom von Montebrillo, die acht Kopien gingen an die Schreibstuben. Bereits nach Eintreffen wurden unzählige Abschriften gefertigt und wirklich jedem Geistlichen ausgehändigt, der Bedarf angemeldet hatte. Auch deswegen findet man heute noch sehr alte Fassungen an den unmöglichsten Orten. Beinahe ohne Kontrolle und vor allem ohne Verstand wurde die monatelange Arbeit eines einzelnen Schreibers an den nächstbesten Empfänger gegeben. Um diesen Szenarien wiederum Einhalt zu gebieten, führte die Sorridianische Kirche den auch heute noch erhältlichen Préstamo-Berechtigungsschein ein. Nur wer einen der nummerierten und örtlich zugewiesenen Scheine abgibt, erhält im Austausch die aktuellste Version des Préstamo de la Iglesia. Um wiederum einen Schein zu erhalten, ist die alte Version vorzulegen sowie der Bedarf darzulegen.

Heute existieren nur noch fünf der Schreibstuben, die allesamt in Druckereien umgewandelt wurden. Es werden überdies keine handgeschriebenen sondern nur noch gedruckte Fassungen gefertigt. Außerdem werden beinahe alle Werke mit kirchlichem Bezug (und gern darüber hinaus) gedruckt, nicht mehr ausschließlich nur das Préstamo.

Inhalt

Das Préstamo de la Iglesia fasst alle wichtigen sorridianischen Kirchenriten in einem Buch zusammen. Es enthält detaillierte Anweisungen für Priester und Geistliche, wie sie u.a Taufen, Beerdigungen, Messen oder auch Exorzismen abhalten können. Hierbei wird vor allem Wert auf die korrekte und weithin vorgegebene Wortwahl gelegt, welche ebenso wie Musikempfehlungen oder die korrekte Kerzenlänge für die vorhandene Kirchengröße enthalten ist.

Für Gläubige ist das Buch hingegen nur wenig einleuchtend. Viele Referenzen auf die Heilige Schrift offenbaren zwar die Hintergründe einzelner Riten und Handlungen, ermöglichen ohne Kenntnisse der Schrift jedoch keinerlei Erkenntnis.

Namensgebung

Der Name des Werkes leitet sich aus der sorridianischen Sprache ab und bedeutet in etwa Anleihe der Kirche. Bemerkenswert ist jedoch der verwendete und sogar schriftliche Dialekt innerhalb des Sorridianischen. Standard- bzw. Hochsorridianisch wurde im Falle des wichtigsten Kirchenregelwerkes ausgerechnet nicht benutzt. Anstelle dessen liegt dem Namen des Buches ein patrischer Sprachdialekt zugrunde. Dieser geht auf den Mönch Paolo Vaseréz zurück, welcher an der Erstfassung des Préstamo de la Iglesia mitgewirkt haben soll. Aus den Überlieferungen ergibt sich, dass nachdem das gemeinsame Regelwerk erstellt war, ein Name fehlte. Ohne Zögern ergriff Vaseréz das bereits gebundene Einzelwerk und schrieb in Goldtinte Préstamo de la Iglesia auf den Einband.

Es ist unklar woher der Mönch überhaupt an Goldtinte kam oder wieso er ohne Rücksprache mit seinen Ordensbrüdern handelte. Einzig hinterlegt ist die Bemerkung seines Abtes, der so erzürnt war, dass er vor Wut die ganze Nacht im Gemüsegarten unter den Tomatensträuchern betete. Erst nach einer vollendeten Nacht kehrte er wieder in die Ordensstube, akzeptierte ohne größeren Kommentar den Namen und lies seinen Bruder Paolo Vaseréz bis ans Ende seiner Tage in einem stillen Kämmerchen das Préstamo de la Iglesia unter Kerzenschein abschreiben.

Verbreitung und Übersetzungen

Man findet das Werk in nahezu jeder Kirche, Kapelle oder Ordensniederlassung der Sorridianischen Kirche. Auch abseits davon liegen in Haushalten einzelne, manchmal gar sehr alte, Exemplare herum. Größere Dome führen beinahe ein Dutzend der Bücher unterschiedlicher Ausgaben. In Leändrien findet man aktuelle Versionen fast nur in Fallice, Patrien und Sorridia.

Einzelne Ausgaben wurden auch in Tasperin übersetzt. Sie dienen vor allem der Kommunikation und Abstimmung von Sorridianischer und Silvanischer Kirche sowie der kirchlichen Historienforschung. Die Ewige Bibliothek verwahrt ebenso eines der Bücher in Originalsprache wie es auch viele größere Bibliotheken in Tasperin, Silventrum oder Weidtland tun.