Bronzefiedler
Der Bronzefiedler ist eine Vogelart Leändriens und der Unbekannten Lande. Bei ihm handelt es sich um eine über weite Teile des alten Kontinents beheimatete Singvogelart, die für ihren melodischen Gesang bekanntgeworden ist. Sie leben vom Norden Tasperins bis in den Süden Sorridias. Auf die Unbekannten Lande wurde er vermutlich durch einige Transportschiffe unweigerlich eingeschleppt.
Beschreibung
Ausgewachsene Bronzefiedler sind rund fünfundzwanzig bis dreißig Zentimeter groß. Ihre Flügelspannweite beträgt bis zu fünfzig Zentimeter. Ausgewachsene Männchen sind dabei etwas größer, als ihre weiblichen Artgenossen. Die meisten Exemplare bringen bis zu vierhundert Gramm auf die Waage. Auffällig für die Tiere sind ihre rostbraunen Augen und das namensgebende bronzefarbene Brustgefieder. Im oberen und unteren Körperteil kann es, je nach Unterart und Gattung des Vogels, auch einen gelblichen bis bräunlichen Farbton annehmen. Ursprüngliche (von Tierkundlern auch rein genannte) Bronzefiedler verfügen ausschließlich über bronzene Federn.
Zwischen den Augen sitzt ein schwarzer, nach innen gewölbter Hakenschnabel. Dieser hilft den Tieren beim Aufnehmen ihrer pflanzlichen Nahrung, welche sich aus Samen und Obst bzw. Gemüse zusammensetzt. Bronzefiedler sind aus diesem Grund oft in der Nähe von landwirtschaftlichen Anlagen und insbesondere Obstwiesen zu entdecken, wo sie in kleineren Gruppen über reifes Obst herfallen. Ihre Beine bestehen aus zwei schwarzfarbenen und mit drei spitzen Krallen versehenen Zehen. Diese nutzen die Tiere, um sich damit an Ästen oder anderen dünnen Objekten festzuhalten.
Bronzefiedler leben in familiären Gruppen in Wäldern, auf Feldern und bei Obstbäumen in ganz Leändrien. Vom eher kalten Tasperiner Norden bis in den warmen sorridianischen Süden hat sich die Art in mehrere Gattungen entwickelt, die jeweils den regionalen Gegebenheiten perfekt angepasst sind. Weibchen beginnen im Frühsommer mit dem Nestbau auf Bäumen und suchen anschließend mit ihrem Gesang nach einem passenden Männchen. Gemeinsam legt das entstandene Paar bis zu acht Eier, die dann mithilfe des im Spätsommer reifen Fallobst gefüttert werden. Sobald die Jungtiere etwa sechs Wochen alt sind, können sie eigenständig erste Flugversuche erzielen. Mit etwa vier Monaten gelten sie als alt genug, um vollständig allein zu überleben. In diesem Alter beginnen sie auch mit ihrem Gesang. Bronzefiedler wechseln ihre Partner jedes Jahr aufs Neue.
Verhalten
Die dem Menschen grundsätzlich nicht abgeneigten Tiere leben meist eher abseits der menschlichen Siedlungen. Dennoch schreckt sie der Anblick der großen Humanoiden nicht ab, wenngleich sie auch nicht als sonderlich zutrauliche Vögel gelten. Ihr schöner Gesang, der einem kleinen melodischen Konzert gleich, erfreut viele Zuhörer indes. Besonders die langgestreckten Töne der Bronzefiedler erinnert an Arien aus Theatern und Opern, sodass die Tiere in aller Regel in Ruhe gelassen werden. Manchmal halten sie ihre Gesänge während der harten Feldarbeit ab und lenken so die Bauern etwas von ihrer Arbeit ab. Ihre Nester werden regelmäßig Opfer von kleinen Raubtieren, wie Mardern oder größeren Raubvögeln. Viele Bauernweisheiten berichten davon, dass die Bronzefiedler nach dem Auffinden ihres geplünderten Nests tragische und verletzte Töne anstimmen. Ihr schönes Lied vergeht dann für bis zu ein Jahr, wenn sie wieder ein neues Nest mit Jungtieren anlegen.
Bronzefiedler sind recht ortsgebundene Vögel, die in aller Regel ihr Leben lang in einer Region verbringen. Sie sind keine migrierenden Vögel und verfügen über keine besonderen Fähigkeiten abseits ihres Gesangs. Für Jäger sind sie aufgrund ihres geringen Gewichts recht uninteressant. Ihre Federn lassen sie in größerem Rahmen ohnehin an ihren Nestern fallen, sodass diese von Sammlern (und Kinder) regelmäßig aufgesammelt werden können.